Wildkräuter - Ihre Heilkräfte
von Margot Fischer

Der Frühling ist da, nichts wie raus ins Grüne! Dort gibt es viel zu entdecken: Allein in Mitteleuropa wachsen 1.600 essbare Arten von Wildpflanzen. Alle haben Heilkräfte.
Was viele Gärtner ausreißen, ist oft wertvoller als hochgezüchtete Kulturpflanzen. Brennnesseln zum Beispiel enthalten im Vergleich zu Kopfsalat 30 Mal so viel Vitamin C, 33 Mal mehr Kalzium, 13 Mal so viel Eisen, neun Mal so viel Magnesium und sechs Mal mehr Eiweiß.
Die Überlebenskünstler wachsen an den unglaublichsten Stellen - sogar in Mauerritzen mitten in der Stadt! Idealerweise sammelt man sie allerdings möglichst weit weg von Straßen, Siedlungen und gespritzten Feldern. Die beste Zeit dafür ist am frühen Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist. Wer die Pflanzen nicht sofort weiterverarbeitet, legt sie in einen Plastikbeutel, bläst hinein und verknotet ihn. Der Luftpolster schützt vor dem Zerquetschen, die feuchte Atemluft verhindert das Austrocknen. Im Kühlschrank halten die Pflanzen gut drei Tage. Zum längeren Aufbewahren lassen sich die wilden Kerle auch in Essig, Öl oder Salz einlegen, getrocknet ergeben sie feine Gewürze und heilsame Tees.
Einfach zu finden und besonders köstlich sind die folgenden heilsamen Wilden:
Bärlauch

Brennesseln

Brennnesseln bereichern mit ihrem würzigen Geschmack Salate, Suppen und Aufläufe. Am besten sind die obersten Blätter von Mai bis August. Wer sie roh genießen will, rollt mit dem Nudelholz über die Blätter, damit sie nicht brennen. Getrocknete Blätter sind ein gutes vegetarisches Suppenpulver, die Samen gesunder Dekor für Aufstriche und Salate. Brennnesseltee trinken Gichtkranke.
Gänseblümchen

Giersch

Guter Heinrich

Löwenzahn

Schafgarbe

Schafgarbe ist ein feines Gewürz. Die herben Blätter schmecken am besten im Mai und Juni, während Juli und August die Zeit zur Ernte der Blüten sind. Schafgarbe löst Krämpfe und unterstützt den Stoffwechsel.
Spitzwegerich

Spitzwegerich: Die jungen Blättchen und Blütenstände schmecken von Februar bis Juni herrlich nach Waldpilzen. Sie verfeinern Aufstriche, Suppen und Salate. Die antibiotischen und auswurffördernden Wirkstoffe sind ideal zur Behandlung von Husten und Wunden.
Vogelmiere

Vogelmiere bedeckt oft das ganze Jahr über große Flächen in Gärten und Auwäldern. Die zarten Pflänzchen schmecken nach jungem Mais und sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Bereits 50 Gramm decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Aus Vogelmiere lassen sich feine Salate und - kurz gegart -milde Suppen und Ragouts machen.
Waldmeister

- Als milde Basis eignen sich Brennnessel, Distel, Franzosenkraut, Gänseblümchen, Giersch, guter Heinrich, Huflattich, Knoblauchsrauke, Melde, Nachtkerze, Portulak, Vogelmiere, Wegerich, Wiesenbärenklau, Wiesenbocksbart und viele mehr.
- Kräftig schmecken unter anderem Bärenklau, Bärlauch, Brunnenkresse, Hopfen, Löwenzahn, Mauerpfeffer, Pastinak, Sauerampfer, Scharbockskraut. Besonders aromatisch würzen Quendel, Dost, Schafgarbe und Gundelrebe.