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Öffentliches Stillen: Natürlich oder Tabu?

Jede dritte Mutter fühlt sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl. Dumme Sprüche, schiefe Blicke oder gar Stillverbote sollten daher nicht länger stillschweigend hingenommen werden. Im Gegenteil: Österreich muss stillfreundlicher werden.

Männer können ungeniert am Straßenrand pinkeln, während Frauen gleichzeitig ihre Babys nicht öffentlich an die Brust nehmen sollen. Annemarie versteht die Welt nicht mehr, als sie in einem Lokal zum Stillen auf die Toilette geschickt wird, um die anderen Gäste nicht zu belästigen. Mit dieser Erfahrung ist sie nicht allein. Fast jede Mutter (87 Prozent) stillt gern, wird aber mindestens einmal ermahnt, ihr Baby hier oder da im öffentlichen Raum nicht zu stillen.

Eine Befragung der Firma MAM unter mehr als 6.400 Müttern in Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigte 2023, dass sich mehr als ein Drittel der Mütter beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl fühlt und sich jede zehnte Frau gegen öffentliches Stillen entscheidet. Sich die Möglichkeit nehmen zu lassen, das Baby zu stillen, wenn es das braucht, hat aber eine große Tragweite und kann bis in die soziale Isolation führen. Schließlich hält sich kaum ein Baby an fixe Stillzeiten. Wann also wäre der richtige Moment, um unter Leute zu gehen? Ganz zu schweigen davon, dass Stillen, neben der Ernährung, noch viele andere Aufgaben erfüllt. Muttermilch deckt auch den kindlichen Flüssigkeitsbedarf, und so kommt es insbesondere an heißen Tagen bisweilen vor, dass das Baby mehrmals in der Stunde nach der Brust verlangt. Außerdem kann es beim Stillen seine gesammelten Eindrücke verdauen und das Bedürfnis nach Nähe erfüllen.

Stillen am stillen Örtchen? Sicher nicht!

Im Zuge der MAM-Befragung zeigte sich, mit welchen Reaktionen Mütter konfrontiert werden. Mehr als 500 Erlebnisse wurden geschildert – von unerwünschten Ratschlägen über Rauswürfe und Beschimpfungen bis hin zu übergriffigen Kommentaren: „Die Brust in einem Restaurant herzuzeigen sei unappetitlich“; „Ein Kellner kam zu mir und fragte: ,Können Sie Ihr Kind nicht am Klo stillen?‘“; „In einem Café wurde ich hinausgeschmissen“; „Ein Mann fragte mich, ob er auch mal ‚randürfe‘“; „Mir wurde gesagt, ich könne mein Kind ja auch eine halbe Stunde später stillen“; „Stillen ist ja ganz gut, aber führen Sie dies bitte zu Hause durch. In der Öffentlichkeit ist das unangebracht“.

Stimmen, die den Rückzug auf das stille Örtchen oder in ein Extrazimmer fordern, sind ein Affront gegen stillende Frauen. Stillen gar als Erregung öffentlichen Ärgernisses einzustufen, wie manche es gern tun, ist schlichtweg falsch: Als solche zählen vielmehr öffentliche sexuelle Handlungen, durch die absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt wird. Sie werden zu Recht mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt. Stillen in der Öffentlichkeit ist selbstverständlich erlaubt. Denn das dafür notwenige Entblößen der – ohnedies meist weitgehend durch das Baby und Kleidungsstücke verdeckten – Brust ist in keiner Weise sexuell motiviert, und erst recht beabsichtigt die Mutter nicht, mit ihrem Verhalten Aufsehen zu erregen.

Dass Stillen gesellschaftlich nicht allerorts toleriert wird und so etwas Natürliches derartiges Aufsehen hervorruft, regt auf. Auf Initiative der Firma MAM wurde 2023 das österreichische Stillsiegel ins Leben gerufen. Österreichweit mittlerweile in knapp 100 Eingangsbereichen von Betrieben, Lokalen und Kultureinrichtungen zu finden, zeigt es Stillenden an, dass sich der Betrieb zur österreichischen Stillcharta bekennt und ein still- und familienfreundliches Klima pflegt.

Studie zeigt Handlungsbedarf für stillfreundliches Österreich

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat sich das Thema Stillen ebenfalls zur Brust genommen. Denn laut den Ergebnissen der „Studie zum Stillverhalten und zur Kinderernährung in Österreich“ besteht sowohl bei der Gesamtstilldauer als auch beim ausschließlichen Stillen hierzulande Verbesserungsbedarf.

Die vorherige Regierung sah Handlungsbedarf und beauftragte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, gemeinsam mit der Nationalen Ernährungskommission in einem partizipativen Prozess „Handlungsempfehlungen für ein stillfreundliches Österreich“ zu entwickeln. Im Jänner 2024 wurden die ersten Ergebnisse des „Becoming Breastfeeding Friendly (BBF)“-Prozesses präsentiert, die auch für die aktuelle Gesundheitspolitik von zentraler Bedeutung sind. Der Bericht lieferte 14 strategische Handlungsempfehlungen und zugehörige Maßnahmen; sie legten den Grundstein dafür, Österreich nachhaltig stillfreundlicher zu machen und so einen wesentlichen Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern zu leisten.

Den ersten Schritt bildete die Einrichtung einer nationalen Koordinierungsstelle, um die Maßnahmen strukturiert umzusetzen. In dem Paket enthalten waren aber auch die Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung stillfördernder Maßnahmen und Aktivitäten, die Entwicklung und Umsetzung einer evidenzbasierten, barriere- und stigmafreien Kommunikationsstrategie für mehr Wissen und Akzeptanz oder die Schaffung von Bewusstsein für den WHO-Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten.

„Du stillst, wo du willst!“ – Die Österreichische Stillcharta

  1. Sie und Ihr Baby sind herzlich willkommen
    Nehmen Sie Platz und genießen Sie gemeinsam die Zeit bei uns.
  2. Sie entscheiden
    Bei uns dürfen Sie selbstverständlich stillen und Fläschchen geben, wo Sie wollen und sich wohlfühlen – suchen Sie sich den freien Platz aus, der Ihnen am besten gefällt.
  3. Sie und Ihr Baby wissen es am besten
    Ungefragte Kommentare und Ratschläge sind bei uns fehl am Platz. Sie als Elternteil kennen Ihr Baby am allerbesten und entscheiden, wie Sie die Bedürfnisse Ihres Babys stillen.
  4. Wir unterstützen Sie
    Wir verstehen, dass die Bedürfnisse Ihres Babys an erster Stelle stehen. Geben Sie uns jederzeit Bescheid, wenn wir Sie unterstützen können.
  5. Gemeinsam für Normalisierung
    Stillen in der Öffentlichkeit sollte kein Tabuthema sein und schon gar keine negativen Reaktionen auslösen.
    Gemeinsam mit Ihnen setzen wir uns für die Normalisierung des Stillens im öffentlichen Raum ein.
www.stillsiegel.at

Autor:in:

Katharina Wallner

Katharina Wallner ist frei praktizierende Hebamme, Pädagogin und unterrichtet an der Fachhochschule Campus Wien am Studiengang Hebammen. Sie begleitet Familien von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Aktuelle Artikel

Ergänzung der Redaktion – August 2025

Eine neue repräsentative Studie von MAM Babyartikel zeigt erschreckende Zahlen zur Diskriminierung stillender Mütter in Österreich:

Die wichtigsten Ergebnisse zum Stillen in der Öffentlichkeit:

  • Jede 5. Person (19%) lehnt sichtbares Stillen in der Öffentlichkeit grundsätzlich ab
  • 19% empfinden Stillen als „unhygienisch“ oder „unappetitlich“
  • 3% wollen stillende Mütter komplett aus dem öffentlichen Leben verbannen
  • Nur 57% befürworten das Stillen in der Öffentlichkeit
  • Keine einzige Mutter hält öffentliches Stillen für unangemessen

Erfahrungsberichte stillender Mütter

„Ich wurde als Milchkuh bezeichnet.“

„Ein älterer Mann hat mir vorgeworfen, ich würde ihn sexuell belästigen, weil ich mein Kind neben ihm gestillt habe. Er forderte mich auf, meine Brüste ‚wieder einzupacken‘. Sonst würde er die Polizei rufen.“

„Eine Dame im Park meinte, meine Brüste seien zu klein zum Stillen, während sie mir permanent auf die Brust starrte.“

„Ich wurde im Restaurant darauf hingewiesen, es sei unangebracht mein Kind an der Brust zu stillen. Angeblich sei das unappetitlich und abstoßend, ja sogar pervers.“

„Ein Kellner hat mir empfohlen, zum Stillen auf die Toilette zu gehen.“

„Eine andere Mutter im Restaurant beschwerte sich beim Kellner über mich, weil ihre Teenager-Söhne beim Stillen ‚nicht wegschauen konnten‘.“

„Auf einem Spielplatz bat mich eine andere Mutter, mit dem Stillen aufzuhören. Ihre Begründung: Ihre Kinder könnten denken, das sei normal.“

„In der U-Bahn fragte jemand laut neben mir: ‚Muss die das hier machen? Bäh.‘ Daraufhin habe ich die U-Bahn verlassen.“

„Ich suchte mir zum Stillen eine ruhige Bank in einem Hinterhof. Eine Frau kam mit ihrem Hund, starrte mich an und fragte mich, wie widerlich das denn sei. Ich war so perplex, dass ich gar nicht reagieren konnte.“

Stillen in der Öffentlichkeit: Positiver Trend

  • 75% befürworten gesetzlichen Schutz für stillende Mütter
  • 85% der unter 30-Jährigen unterstützen Schutzmaßnahmen
  • 79% der Bevölkerung sind sich bewusst, dass Stillende negative Reaktionen erleben

Realität für Mütter: Zwei von drei Müttern erlebten bereits negative Reaktionen beim Stillen – von Anstarren über Platzverweise bis hin zu Beschimpfungen und der Aufforderung, auf die Toilette zu gehen.

Anmerkung der Redaktion: Bezeichnenderweise gibt es bei den Bildagenturen keine Fotos, die stillende Mütter in der Öffentlichkeit zeigen! Wenn man unter dem Begriff „Stillende Mutter in der Öffentlichkeit“ sucht, dann erscheinen nur Tierfotos.

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