Knopfbatterien von Babys fernhalten!
Sie haben ein mobiles Kind, das neugierig die Welt erkundet und am liebsten alles, was es in die Hände bekommt, auseinandernehmen möchte? Toll! Verbieten sie ihrem Kind das erkunden nicht, aber schützen sie es vor gefährlichen Gegenständen … zum Beispiel Knopfzellen.
Fernbedienung, Glückwunschkarte mit Musik und elektrisches Kinderspielzeug: Was diese Gegenstände gemeinsam haben? Sie sind Verstecke für Knopfbatterien, die gern von Kindern gefunden und verschluckt werden.
Im Unterschied zu manchen anderen kleinen Gegenständen ist das Verschlucken einer Knopfbatterie aufgrund ihrer elektrischen Ladung aber ein interdisziplinärer medizinischer Notfall. Speziell, wenn sich die Batterie in der Speiseröhre festsetzt, kann das zu schwerwiegenden Gesundheitsfolgen bis hin zum Tod führen. Denn fließt durch die festhängende Batterie dort Strom, wird das umliegende Gewebe so stark geschädigt, dass sich die Speiseröhre verengt oder es zu Blutungen kommt.
Was tun im Ernstfall?
Eine sofortige Vorstellung in der Notaufnahme ist stets empfohlen.
Innerhalb von zwei Stunden sollte die Knopfzelle mittels Notfallendoskopie geborgen werden. Als Erstmaßnahme lässt sich, so die Leitlinie der European Society for Paediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition (ESPGHAN), Honig verabreichen, und zwar zwei Teelöffel, alle zehn Minuten, bis zu maximal sechs Mal. Der Honig ummantelt die Knopfzelle und dient als Schutzfilm. So wird das umgebende Gewebe geschützt und es kommt zu weniger schweren Verletzungen. Achtung: Bei Kindern unter einem Lebensjahr führt Honig unter Umständen zu einer Vergiftung durch das Bakterium Clostridium botulinum („Botulismus“).
Nicht nur Knopfbatterien…
Für Kinder können auch andere Gegenstände gefährlich werden – je nach Anzahl, Größe und Begebenheit (glatt, kantig, magnetisch) unterschiedlich. Falls das Kind einen Gegenstand verschluckt hat, sollte man es auf jeden Fall in der Notaufnahme vorstellen. Viele Gegenstände lassen sich dort mittels Röntgenbilds lokalisieren. Oft gibt es Entwarnung und der Gegenstand muss nur seinen natürlichen Weg durch das Verdauungssystem finden.
Warnzeichen beim Verschlucken von Fremdkörpern sind zum Beispiel Speicheln, Husten, Luftnot oder Erbrechen. Ein Gegenstand kann übrigens nicht nur verschluckt, sondern auch aspiriert, also eingeatmet, werden.
Sicherheitsmaßnahmen
Speziell Knopfbatterien gilt es unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Kinderspielzeug mit Knopfbatterie sollte man grundsätzlich meiden. Wenn es gar nicht anders geht, dann wenigstens die Verschlüsse kindersicher zukleben!
Sicherheit für die Kleinsten
Ein Verschlucken von Knopfbatterien kann für Kinder schlimme Folgen haben. Für einen besseren Schutz wurde eine Batterie entwickelt, die die Sicherheit von Kindern steigert.
Autor:in:
Dr. med. univ. Valentina Marino-Melán, MSc
Dr. Valentina Marino-Melán ist Ärztin für Kinder- und Jugendheilkunde. Sie verfügt über einen Public Health Hintergrund und hat eine besondere Leidenschaft für globale Mutter-Kind-Gesundheit. Sie verfügt über internationale Erfahrung sowohl…