Die häufigsten Ängste von Schwangeren
Eine Schwangerschaft ist ein einschneidender und sensibler Zeitabschnitt, und jede werdende Mutter wünscht sich eine ruhige und komplikationslose Schwangerschaft. Aber man kann jedoch ganz leicht darüber ins Grübeln kommen, was alles schief gehen kann, und sich Sorgen machen, ob man alles richtig macht. Sehr schnell kann fast alles wie eine potentielle Gefahr für das Baby aussehen oder für Gründe, um sich Sorgen zu machen. Dies ist auf keinen Fall die Einstellung, mit der Sie die nächsten 9 Monate leben wollen!
Schauen wir uns daher die 5 häufigsten Sorgen von Schwangeren an und prüfen wir, ob man sich dieser Sorgen durch entsprechende Informationen entledigen kann.
1. Wird mein Kind genetische Unregelmäßigkeiten haben?
Werdende Mütter halten bei jedem Pränataltest, bei Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen und natürlich bei der Geburt selbst den Atem an. Immer wieder hofft man, dass alles in Ordnung ist, und man ist schnell besorgt, wenn irgendwelche Zweifel auftreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby mit irgendeiner Art von Unregelmäßigkeit geboren wird, liegt bei ungefähr 4 %. Dies umfasst alles, vom Down-Syndrom bis zu einer Vielzahl von kleineren Defekten, die durch einen ärztlichen Eingriff beseitigt werden können.
Die Wahrscheinlichkeit für Unregelmäßigkeiten ist bei Risikogruppen etwas höher, hierzu zählen:
- ältere Schwangere,
- Schwangere mit Diabetes und Epilepsie
- sowie Raucherinnen
- und Alkoholkranke
Jedoch sind auch in diesen Gruppen die Ursachen für die Unregelmäßigkeiten in 70 % der Fälle unbekannt. Wenn man eine soweit wie möglich sorgenfreie Schwangerschaft haben möchte, kann man einen nicht-invasiven Pränataltest wie den NIFTY Test machen lassen. Dieser stellt mit einer Genauigkeit von mehr als 99 % die häufigsten Chromosomenstörungen fest.
Wenn der Test negativ ist, kann man bereits am Ende des ersten Quartals beruhigt sein und man braucht sich über die zahlreichen Unregelmäßigkeiten, die bei dem Fötus auftreten könnten, keine Sorgen mehr zu machen.
2. Kann Stress dem Baby schaden?
Hormone, Müdigkeit, die Planung der bevorstehenden großen Veränderungen im Leben und alle damit einhergehenden Sorgen führen dazu, dass die Schwangerschaft für jede Frau ein stressbehafteter Zeitraum ist. Wegen des Stresses muss man sich nicht zusätzlich belasten, denn dieser schadet dem Baby normalerweise nicht, insbesondere wenn man bereits am Arbeitsplatz mit einem gewissen Niveau von Stress zu tun hat und daran gewöhnt ist.
Auf das Baby können vor allen Dingen außerordentlich belastende Ereignisse wie ein Arbeitsplatzverlust oder ein Todesfall in der Familie Einfluss nehmen. Wegen eines solchen Vorfalls kann es zu einer Frühgeburt kommen, aber auch in diesen Fällen hängt viel davon ab, wie man mit der Situation umgeht. Wenn man von sich selbst weiß, dass man vieles im Leben als sehr stressbehaftet empfindet, sollte man bereits vor der Schwangerschaft Aktivitäten und Tätigkeiten vorbereiten und ausprobieren, mit deren Hilfe man sich entspannen und leichter durchatmen kann.
3. Ernährt man sich in der Schwangerschaft richtig?
Die Last der Verantwortung während der Schwangerschaft kann dazu führen, dass man wie besessen über fast jeden Bissen nachdenkt, den man zu sich nimmt. Im Internet finden sich lange Listen von potentiell gefährlichen Lebensmitteln, was dazu führt, dass man sich ständig fragt, ob die vor einem liegenden Lebensmittel Komplikationen verursachen können. Dies ist das Patentrezept für 9 unerträgliche Monate…
Der behandelnde Arzt sollte beim ersten mit der Schwangerschaft verbundenen Besuch erklären, welche Lebensmittel man unbedingt vermeiden muss und hier ist auch die beste Gelegenheit ihm auch alle Fragen zu stellen, die einem beschäftigen. Natürlich ist es gut, informiert zu sein und Ratschläge aus dem Internet können nützlich sein. Aber man sollte sich trotzdem nicht zu viele Sorgen machen, wenn man aus Versehen ein Stück Schinken isst oder ein Glas nicht pasteurisierten Saft trinkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass deshalb etwas schief gehen kann, ist extrem gering.
4. Wie ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt?
Jede Schwangere beschäftigt sich über kurz oder lang mit der Möglichkeit einer spontanen Fehlgeburt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies wirklich passiert, ist gering.
- Bei Frauen unter 35 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt bei 10 bis 12 %
- Bei Frauen zwischen 35 und 39 bei 18 %
- Das Risiko erhöht sich erheblich bei Frauen, die älter als 40 sind – hier beträgt das Risiko für eine Fehlgeburt 34 %.
Die meisten spontanen Fehlgeburten passieren in einem so frühen Schwangerschaftsstadium, dass eine Frau überhaupt nicht weiß, dass sie schwanger war und sie deshalb eine Fehlgeburt nicht von einer normalen Menstruation unterscheidet.
Wenn man in der 6. oder 7. Woche im Ultraschall zum ersten Mal den Herzschlag sieht, ist das Fehlgeburtsrisiko für Frauen unter 35 Jahren bereits geringer als 5 %, und auch bei allen anderen Altersgruppen vermindert sich das Risiko.
Das Risiko einer Fehlgeburt kann man vermindern indem man:
- keinen Alkohol trinkt
- nicht raucht und
- täglich weniger als 200 Milligramm Koffein (das entspricht ungefähr einer großen Tasse Kaffee ) konsumiert.
Im übrigen sind Fehlgeburten häufig die Folge einer Chromosomenstörung während der Entwicklung des Kindes, woran die Mutter keine Schuld hat und dies auch nicht verhindern kann.
5. Hat das morgendliche Übelgefühl einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Babys?
Man hört sehr oft, dass man während der Schwangerschaft für zwei essen sollte. Oft ist man besorgt ob man genug isst, aber wegen der regelmäßigen morgendlichen Übelkeit stellt man sich manchmal die Frage: „Wie kann mein Baby genug Nährstoffe bekommen, wenn ich soviel breche?“ Zum Glück sind Babys sehr effizient, wenn es um die Aufnahme von lebensnotwendigen Nährstoffen von der Mutter geht. Wenn eine Schwangere nicht so schwach sind, dass Sie tatsächlich dehydriert ist, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Sollte man sich schwach fühlen und dehydriert sein, wird man ohnedies einen Arzt aufsuchen. Die morgendliche Übelkeit wird daher bei dem Fötus mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keinerlei negative Folgen verursachen. Die morgendliche Übelkeit kann man am besten dadurch vermeiden, dass man über den ganzen Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nimmt. Für empfindlichen Verdauungsorgane ist dies wesentlich weniger belastend. Gleichzeitig wird dadurch das Hungergefühl verhindert, das Heißhunger bzw. Fressattacken und Übelkeit verursacht.
Wenn die Übelkeit wirklich oft auftritt, kann der Arzt ein Medikament verschreiben, das auch für das Baby sicher ist. In der Regel legt sich die morgendliche Übelkeit bis zur 16. Schwangerschaftswoche, was mit dem Zeitraum zusammenfällt, in dem die meisten Babys beginnen, beschleunigt zu wachsen und an Gewicht zuzunehmen. Während der Schwangerschaft macht man sich viele Sorgen, aber die meisten sind nicht so schlimm, wie es im ersten Augenblick scheint. Vieles kann durch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, durch einen Pränataltest oder bei der Schwangerschaftsvorbereitung geklärt werden.
Man sollte vor allen Dingen daran denken, dass mit großer Wahrscheinlichkeit alles in Ordnung sein wird und man wegen der Vorgänge im Körper in diesem Zeitraum einfach etwas anders denkt und fühlt als sonst.
Autor:in:
Mag. Claudia Ohnesorg-Csik studierte Handelswissenschaften an der WU Wien. Ist Mutter von zwei Töchtern. Sie ist für die Online Redaktion zuständig und verantwortet die Social Media Präsenz. Aktuelle Artikel